Mann legt Rose auf Grab

Trauer bei Verlust eines Angehörigen

Wenn ein nahestehender Mensch stirbt, durchleben die Verbleibenden verschiedene Trauerphasen.

Bei Tod einer Person, die einem nahesteht, ist die erste übliche Reaktion die sogenannte Schockphase. „Dies ist eine traumatische Krise, eine Art Schockstarre, die oftmals mit ‚nicht Wahrhabenwollen‘, Leugnen und Verdrängung verbunden ist. Vor allem, wenn man mit dem Ableben nicht gerechnet hat – also etwa bei einem Unfall“, so Monika Klose. Oftmals würden sich in diesen ersten Tagen auch untypische Verhaltensweisen zeigen, die zum Schock gehören. „In dieser Zeit sollten Betroffene nicht allein sein.“

Nach dieser Phase, die üblicherweise ein paar Tage bis zu einer Woche andauert, folgt die Reaktionsphase. Da ist man oft sehr beschäftigt und handlungsaktiv: Behördengänge, Begräbnisorganisation, Notar aufsuchen … „Meist erhält die/der Trauernde noch Anrufe von Freud/innen und wird unterstützt“, so die Psychologin. Der Verbleibende solle sich auch Zeit nehmen, in Ruhe Abschied zu nehmen und sich weder durch Rauschmittel noch durch zu viel Ablenkung aus der Realität zu ziehen.

Die Kontaktaufnahme durch Freund/innen würde allerdings in der darauffolgenden Bearbeitungsphase, wie Psychologen sie nennen, häufig enden. Gerade dann bräuchten Betroffene allerdings Einbindung und Aktivitäten, die sie auf andere Gedanken bringen. „Menschen können bei Verlust eines nahen Menschen oft unwirsch sein – versuchen Sie als Freund/in diese Phase der Trauer so gut Sie können dennoch mitzutragen“, so Klose. „Fragen wie: Was kann ich dir Gutes tun? Oder Wollen Wir gemeinsam etwas Neues ausprobieren? könnten bei der Bewältigung sehr hilfreich sein.“ Am besten wäre, mit den Trauernden Dinge zu unternehmen, die nicht mit der/dem Verstorbenen verknüpft sind.

Dies sei auch in der Phase der Neuorientierung wichtig, die zwangsläufig bei vielen Betroffenen folgen muss, weil sie ihr Leben neu sortieren müssen.

Wenn Sie selbst oder jemand aus Ihrem Umkreis sich zu diesem Thema mit einem Profi austauschen möchte, wenden Sie sich gerne an eine österreichische Familienbratungsstelle. Die Termine sind kostenfrei.

Unsere Interviewpartnerin

Dr.in Monika Klose ist Gesundheitspsychologin und Teil des Beratungsteams im Pädagogisch Psychologisches Zentrum Perchtoldsdorf.

Beratungsstelle Pädagogisch Psychologisches Zentrum 
Höhenstraße 15
2380 Perchtoldsdorf
Webseite des Pädagogisch Psychologischen Zentrum

Das Interview wurde im November 2022 durchgeführt.

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