Eine Person haltet seinen Kopf in den Händen.

Corona, Krieg, steigende Lebenserhaltungskosten: Mir ist das alles zu viel!

Für viele Menschen, insbesondere jene, die schon einer Grundbelastung ausgesetzt sind oder sehr sensibel reagieren, sind Zeiten wie diese besonders schwierig.

Sie haben schon in der Pandemie gekämpft, sind jetzt durch den herrschenden Ukraine Krieg belastet und es kommen nun auch eine unerwartet hohe Inflation und somit höhere Lebenserhaltungskosten dazu. Sabine Karlinger weiß aus ihren Beratungsgesprächen, welche Ängste und Sorgen die derzeitige Situation hervorrufen können. „Als ersten Schritt muss man den Gedanken zulassen, dass man es möglicherweise alleine nicht schafft und sich Hilfe holen sollte.“

Hier kann man auch im unmittelbaren Umfeld suchen und sich am besten mit Personen, denen man vertraut, austauschen. „Einfach mit Menschen zu sprechen, denen es ähnlich geht, kann schon helfen. Man sieht, dass man nicht allein ist mit seinen Ängsten. Das hilft schon aus der ersten Schockstarre heraus.“
Danach hilft es die Sorgen zu konkretisieren und zu erkennen, woran diese genau geknüpft sind. „Oft fühlt man sich ohnmächtig und sieht nicht, wo man anpacken und die eigene Situation verbessern kann.“ Bei finanziellen Sorgen kann eine gute Finanzplanung helfen. Alleinerzieher/innen benötigen insbesondere Hilfe in der Betreuung der Kinder. Wenn man hier Ressourcen mobilisieren kann lässt sich einiges erreichen. „Man muss aus der Ohnmacht heraus– durch erweiterte Perspektiven zeigen sich immer mehr Handlungsmöglichkeiten auf.“

Oft seien Ängste aber auch diffus und man sieht nicht klar, worüber genau man sich sorgt. „Hier kann helfen den Gefühlen Bilder zuzuordnen und ihnen Raum zu geben. Dies geht am besten mit professioneller Begleitung“, so Karlinger. Grundsätzlich empfiehlt die Expertin, in Zeiten wie diesen bewusst den Fokus auf positive Erlebnisse zu lenken. Mit wem kann ich diese haben? Was tut mir gut? Was kann ich heute Schönes sehen, denken? Viel Bewegung sei ebenfalls ein wichtiger Faktor für eine gesunde Psyche.

Wer zu diesem Thema Hilfe sucht kann sich einen kostenfreien Termin bei einer der österreichischen Familienberatungsstellen ausmachen. Mithilfe der Suchfunktion auf der Startseite finden Sie eine passende Beratungsstelle in Ihrer Nähe.

Unsere Interviewpartnerin

Sabine Karlinger, MSc ist Sozialarbeiterin und Familienberaterin des Vereins Hebebühne in Tulln.

Verein Hebebühne
Wiener Straße 22
3430 Tulln
Webseite Familienberatungsstelle Hebebühne

Das Interview wurde im April 2022 geführt.

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