Mädchen mit dunkelbraunen Haaren.

Schwanger mit 14-was tun?

Wenn sehr junge Frauen schwanger werden,
ist das meist keine geplante Entscheidung.
Oft haben Mädchen sehr früh Sex,
wenn die Situation zuhause in der Familie nicht gut ist.

Manchmal geht es dabei um fehlenden Selbstwert.
Oder es gibt zu wenig Zuneigung und Geborgenheit,
erklärt die Familienberaterin Michaela Kaiser.
Aber auch zu wenig Wissen über Verhütung
oder ungeplanter Geschlechtsverkehr ohne Schutz
können Gründe für eine frühe Schwangerschaft sein.

Unterschiedliche Reaktionen

Junge Frauen reagieren auf eine Schwangerschaft völlig unterschiedlich.
Einige freuen sich auf ihr Baby,
sehen aber die schwierigen Seiten einer Mutterschaft nicht.
Andere sind geschockt und haben Angst es ihren Eltern zu sagen.
Manche bleiben gefasst und ruhig.

Kaiser sagt: Es ist wichtig, den Mädchen zuzuhören.
Man muss sie abholen, wo sie gerade stehen.
Dann kann man auch Perspektiven aufzeigen.

Entscheidungen sollten in dieser Situation nicht zu schnell getroffen werden. Vor allem, wenn das Mädchen sehr unsicher wirkt.
Es ist wichtig,
dass wirklich das Mädchen entscheidet, wie es weitergeht.
Diese Fragen können dabei helfen:
Wie sieht das Leben mit Kind in fünf Jahren aus?
Wie sieht das Leben ohne Kind aus?
Ist ein Schwangerschaftsabbruch eine Möglichkeit?

Für eine gute Entscheidung brauchen die Mädchen Unterstützung.
Mit einem guten sozialen Netz ist die Situation leichter zu bewältigen.

Unterstützung und Unterhalt

Mit 14 ist ein Mädchen noch minderjährig.
Die Eltern müssen für den Unterhalt aufkommen.
Meist bekommen die Mädchen diese Unterstützung auch.
Wenn nicht, dann schaltet sich das Jugendamt ein.
Es hilft bei der Suche nach einem Platz in einem Mutter-Kind-Heim.
Die junge Frau soll für sich und das Kind gut sorgen können.
Deshalb ist eine abgeschlossene Berufsausbildung sehr wichtig,
Viele Lehrlings-Ausbildungsstellen unterstützen junge Mütter auch dabei,
sagt die Beraterin. 

Die Rolle des werdenden Vaters

Der werdende Vater hat nach dem Gesetz kein Mitspracherecht.
Doch oft setzt er seine schwangere Partnerin unter Druck,
damit sie das Kind abtreibt.
Diese Beziehungen halten meist nicht.
Auch darüber muss man in dieser Situation sprechen.
Also muss die junge Frau überlegen,
ob sie das Kind auch allein bekommen will.

Wer Rat und Hilfe braucht,
kann sich an eine der österreichischen Familien-Beratungsstellen wenden
und sich Unterstützung holen. Das ist kostenlos.

Unsere Interviewpartnerin

Michaela Kaiser ist Ehe- und Familienberaterin.
Sie ist auch stellvertretende Vorsitzende bei ZOE –
Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt, Linz.
Der Beratungs-Schwerpunkt der Familien-Beratungsstelle ist „Schwangeren-Beratung“. 

Zoe- Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt
Gruberstraße 15/1
4020 Linz
Webseite der Familienberatungsstelle Zoe

Das Interview wurde im März 2016 geführt und im April 2022 überarbeitet.

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