Frau in der Küche mit Kleinkind am Arm

Mental Load: Wie funktioniert gleichberechtigtes Familien-Management?

Haushalt und Familie organisieren bedeutet:
denken, planen und das Geplante auch erledigen.
Das erfordert umso mehr Einsatz, wenn Kinder da sind.
Fast immer sind es die Frauen, die diesen Einsatz leisten.

Diesen Einsatz rund um die Uhr nennt man auch Mental Load
Diesen englischen Begriff spricht man ungefähr so aus: mentl lood. 
„Wer die mentale Belastung trägt,
arbeitet rund um die Uhr.
Vor allem, wenn Kinder da sind“, sagt Karin Macke.
Manche Paare denken,
dass sie sich die Aufgaben gleichberechtigt teilen:
„Doch auch bei diesen Paaren liegt das Mitdenken
oft zu großen Teilen bei den Frauen.“

Die Verantwortung ist erst dann fair geteilt,
wenn die Väter tatsächlich auch die Denkarbeit mitübernehmen.
Dabei geht es zum Beispiel darum zu wissen:
Wann haben die Kinder welche Termine,
was brauchen sie in der Schule,
oder an welchen Tagen findet ihr Freizeitprogramm statt.
Diese vielen kleinen und großen Dinge gehören
zur Haushalts-Arbeit und Familien-Arbeit.
Das ist Fürsorge-Arbeit, die oft von anderen gar nicht gesehen wird.
Diese Arbeit nennt man Mental Load.

Karin Macke sagt: „Wir Frauen sind so erzogen,
dass wir uns für die meisten dieser Dinge zuständig fühlen.“
Das führt dazu, dass Frauen stark überlastet sind.
Sie können weniger Erwerbsarbeit machen.
In der Folge verdienen sie auch weniger.
Manche können auch nicht loslassen und tun sich schwer,
Aufgaben an ihren Partner abzugeben.
„Oft scheitert es am Selbstbewusstsein der Frau.
Es stärkt ihr Selbstvertrauen, alles im Griff zu haben.
Sie hat Angst davor, diese Position zu verlieren.“

Macke empfiehlt: Sprechen Sie schon während
oder sogar vor der Schwangerschaft mit dem ersten Kind
über die Arbeitsteilung nach der Geburt.
Versuchen Sie auszuverhandeln,
wie der Alltag mit dem Kind in Zukunft laufen soll.

Männer brauchen mehr Bewusstsein dafür,
welche Aufgaben zur Kinderbetreuung gehören.
Frauen müssen lernen, Nein zu sagen und auszusprechen,
was sie sich wünschen.

Dazu braucht es Klarheit und Mut.
„In unseren Beratungsgesprächen wird oft deutlich:
Frauen haben auch Angst vor Liebesverlust,
wenn sie mehr vom Partner oder der Partnerin verlangen.
Das muss sich ändern“, so die Expertin.

Es ist ja auch gesetzlich festgelegt,
dass der Mann die Hälfte der Kindererziehung zu übernehmen hat.

Sie können in vielen österreichischen Familien-Beratungsstellen
mit Expertinnen und Experten zu diesem Thema sprechen.
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Unsere Interviewpartnerin

Mag.a Karin Macke
Sie ist Psychotherapeutin, Coach und Beraterin
im Team bei Frauen* beraten Frauen*.

Frauen* beraten Frauen*
Lehárgasse 9/2/17
1060 Wien 
Website von Frauen* beraten Frauen*

Das Interview wurde im Dezember 2022 geführt.

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